Gebt den Regenwürmern ein Zuhause!
Einige Regenwurmarten sind leider vom Aussterben bedroht. Doch wie beim Insektensterben, liegt es auch in diesem Fall in unseren Händen, dies aufzuhalten. Einige kleine Verhaltensänderungen unsererseits kann viel dazu beitragen, günstige Lebensbedingungen für den Regenwurm zu schaffen und damit das Überleben dieser Art zu sichern.
Jetzt ist wieder Herbst und die Blätter fallen von den Bäumen. Dies sieht nicht nur schön aus, sondern ist Teil des biologischen Kreislaufes, der für unser Überleben auf der Erde extrem wichtig ist.
Leider haben sich seit einigen Jahren Gartengeräte durchgesetzt, die eine Arbeitserleichterung versprechen. Dazu gehören der Laubsauger und der Gasbrenner. Leider sind diese beiden Geräte, die den herkömmlichen Besen und das Gartenmesser ersetzen sollen, sehr schädlich für die kleinen Bodenbewohner, wie Regenwurm, Doppel- und Hundertfüßer und natürlich auch für allerlei Insektenarten, die alle entweder von den vermodernden Blättern leben, oder sie im Winter zum Schutz vor der Kälte benötigen.
Laubsauger
Der Regenwurm z.B. zieht in einer einzigen Nacht bis zu 20 Blätter in den Boden. Dort lässt er sie in seiner Speisehöhle verrotten, um sie so als Nahrung aufzuarbeiten. Hat er sie dann gefressen, scheidet er sie in seinem Kot wieder aus. Wissenschaftler haben jetzt entdeckt, dass Regenwurmkot ein noch wertvollerer Dünger als Kompost ist. Und ganz nebenbei gräbt der Regenwurm die Erde beim Anlegen seiner Röhren um und belüftet damit die Wurzeln der Pflanzen.
Deshalb appelliere ich an alle Gartenbesitzer und Hausmeister, aber auch an die Kommunen:
Stellt den Unsinn mit den Laubsaugern ein!
Es ist weit besser und auch nicht so schwierig, einen Besen zu nehmen und die Blätter auf die Beete zu fegen. Dort können sie dann von den Regenwürmern verarbeitet werden, was nebenbei das Überleben dieser, für uns so wertvollen, Tierart sichert.
Gasbrenner
Eine weitere Unsitte ist, jedes noch so kleine Gräschen oder Pflänzchen mit Hilfe einer Gasflamme zu verbrennen. Dies ist eine Katastrophe für die Kleinlebewesen, die unter den Steinen und Platten leben. Asseln, Käfer und Larven, Würmer und Hundertfüßer, Feuerwanzen, Läuse, Milben usw. werden bei dieser Aktion bei lebendigem Leib geröstet. Welch schrecklicher Tod, dem sie nicht entkommen können!
Wie einfach wäre es dagegen, wenn die kleinen Pflänzchen denn wirklich als so störend empfunden werden – auch hier sollte allmählich ein Umdenken einsetzten – diese mit einem Gartenmesser oder einer Harke zu entfernen.
Auch hier wieder mein Appell, der besonders an die übereifrigen Hausmeister gerichtet ist:
Lasst den Gasbrenner im Keller und bückt euch, um die Pflänzchen auf dem Bürgersteig zu entfernen!
Die Kleinlebewesen werden es euch danken und mit ihnen künftige Generationen von Menschen, die auch noch auf der Erde leben möchten.
Wir sollten nicht vergessen, dass auch wir ein Teil des Ökosystems sind und auch unser Überleben auf Dauer nur sichergestellt werden kann, wenn das ganze System im Gleichgewicht bleibt.
Herbstlaub auf den Beeten liegenlassen
Deshalb möchte ich hier alle Gartenbesitzer herzlich bitten, das Herbstlaub auf den Beeten liegenzulassen und so dem Regenwurm ein wertvolles Revier zu bieten, das sein Überleben sicherstellt.
Hier ein Portrait des Regenwurms, das ich auf der Internetseite des NABU gefunden habe. Der Autor dieses sehr detailierten wie auch hochinteressanten Beitrags ist Djuke Nickelsen. Veröffentlicht wurde der Artikel vom NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.
Der Regenwurm im Porträt
Text: © Xenia Marita Riebe
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