Zusammenarbeit mit Dr. Renate Goldmann. Nie wieder!
Wie Frau Dr. Goldmann, Direktorin des Leopold Hoesch Museums in Düren mit mir und meiner Arbeit verfuhr.
Neulich sandte ich ein Paket zu Händen von Frau Dr. Goldmann, der Direktorin des Papiermuseums in Düren. Es enthielt neben einem Anschreiben meine Vita, ein Kunstbuch über mein „Global Citizen ART Project“, eine Reihe von Zeitungsartikeln, das Projekt betreffend, viele Fotos von meinen anderen Papierskulpturen und einen frankierten Rückumschlag. Obenauf legte ich einen Zettel mit meiner Mailadresse und der Bitte, mich kurz über das Eintreffen das Pakets zu informieren, da ich befürchtete, es könne verloren gehen. Später fiel mir ein, dass ich das Paket bei der DHL verfolgen könnte. Es ist zwei Tage später im Museum angekommen.
Ich wartete zwei Monate geduldig auf eine Antwort aus Düren. Als diese ausblieb, schrieb ich über das Portal der Stadt Düren eine E-Mail mit einer höflichen Nachfrage an das Museum erhielt aber nur eine automatisierte Antwort mit dem Hinweis, das mein Anliegen bearbeitet wird. Auf eine konkrete Antwort des Museums wartete ich vergebens.
Im Monat darauf nahm ich telefonisch Kontakt zum Leopold-Hoesch-Museum auf. Frau Dr. Goldmann war nicht zu sprechen, aber ein Herr versprach mir mehrmals einen schnellen Rückruf. Diese Rückrufe blieben ebenfalls aus. Zwei Wochen später sandte ich dann erneut eine E-Mail, dieses Mal an die persönliche E-Mailadresse von Frau Dr. Goldmann, die ich im Internet gefunden hatte. Auch diese Mail blieb unbeantwortet, ebenso wie eine Anfrage meines Mannes zu einem Besuch des Museums mit behinderten Schülern.
Ich fragte mich natürlich, ob es normal ist, dass das Leopold Hoesch Museum auf Anfragen und Angebote von Künstlern nicht reagiert. Immerhin war ich bereit, dem Museum eine umfangreiche und viel beachtete Arbeit zu schenken, da ich für diese einen endgültigen Verbleib suche.
Ich nahm nicht zum ersten Mal Kontakt zum Papiermuseum in Düren auf. Damals erlebte ich ebenfalls eine große Enttäuschung, welche ich weiter unten erklären werde. Diese erste negative Erfahrung und das Ausbleiben einer Reaktion auf mein Angebot, machte mich nun stutzig. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, warum ich keine Antwort bekam und überlegte, ob Frau Dr. Goldmann überhaupt noch Direktorin im Leopold Hoesch Museum sei. Deshalb rief ich bei der Verwaltung des Kreis Düren an und ließ mich mit der Personalabteilung verbinden. Dort erfuhr ich, dass Dr. Goldmann nach wie vor Direktorin des Museums ist. Man riet mir, mich an eine Beschwerdestelle des Kreis Düren zu wenden, was ich dann auch tat. Die Mitarbeiterin dort bat mich, meine Beschwerde schriftlich einzureichen. Ich entsprach dieser Bitte in der Hoffnung, nun endlich etwas vom Museum zu hören und auch meine Unterlagen und Fotos zurückzubekommen, die ich auch an das Papiermuseum in Basel schicken wollte. Auf eine Zusammenarbeit mit dem Museum verzichtete ich in meinem Schreiben ausdrücklich, denn dazu war mir inzwischen die Lust vergangen. Später erfuhr ich in einem Telefongespräch mit Frau Dr. Goldmann, dass Zusendungen von Künstlern grundsätzlich, weil angeblich zu zahlreich, nicht beachtet werden. Diese Information hindert mich bis heute daran, das Papiermuseum in Basel zu kontaktieren, denn dies ist wahrscheinlich sinnlos.
Internationales Zeitungsmuseum Aachen
In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass ich einmal dem Internationalen Zeitungsmuseum in Aachen meine umfangreiche Zeitungssammlung kostenlos anbot und keine Antwort erhielt. Später landeten die Zeitungen aus aller Welt – ungefähr 400 Exemplare – im Müll, denn mir fehlte der Platz, sie weiter aufzubewahren.
Doch nun zurück zum aktuellen Fall. Ein paar Wochen nach meiner Beschwerde rief mich Frau Dr. Goldmann ganz unerwartet an. Sie war aufgeregt und erklärte mir, dass sie meinetwegen erhebliche Schwierigkeiten bekommen habe. Ihr drohe ein Disziplinarverfahren. Ich entschuldigte mich bei ihr und erklärte, dass ich dies nicht gewollt habe, sondern dass ich lediglich meine Unterlagen zurück bekommen wollte. Frau Dr. Goldmann bat mich daraufhin, meine Beschwerde zurückzuziehen. Als Entschuldigung für ihre ausbleibende Antwort gab sie an, sich um eine Ausstellung kümmern zu müssen, die bald anlaufen sollte. Sie versprach mir, sich mit meinen Unterlagen zu beschäftigen, sobald die Eröffnung der Ausstellung vorbei sei.
Noch am selben Tag nahm ich meine Beschwerde zurück und war nach dem überaus freundlichen Telefongespräch guten Mutes, dass sich die Angelegenheit nun zu meinem Gunsten wenden würde.
Aber die Zeit verging, ohne dass ich etwas von Frau Dr. Goldmann oder vom Leopold Hoesch Museum hörte. Die Ausstellung im Museum wurde eröffnet und ging ihrem Ende entgegen. Ich verfolgte dies, und rechnete nun täglich mit einem Anruf oder einem Brief von Frau Dr. Goldmann. Doch nichts geschah. Ein Monat nach dem anderen verging und ich fragte mich immer wieder, wie ich nun reagieren solle. Irgendwann entschied ich mich, per E-Mail nachzufragen. Natürlich bekam ich keine Antwort. Ich wartete weitere 14 Tage und ging dann zum Angriff über. Ich setzte Frau Dr. Goldmann in einer weiteren E-Mail eine Frist von drei Wochen und teilte ihr mit, dass ich mir weitere Schritte vorbehalte, sollte ich bis dahin nichts von ihr hören.
Die Frist verstrich ohne eine Antwort. Ein paar Tage nachdem sie abgelaufen war, erreichte mich erneut ein Anruf von Frau Dr. Goldmann. Ohne Erklärung sagte sie, dass sie mir meine Unterlagen zurücksenden wolle, aber mein Buch nicht in den Rückumschlag passe. Ich sagte, dass sie das Buch bei sich behalten könne. Sie bedankte sich für die Auskunft und legte auf. Als das Gespräch beendet war, brauchte ich ein paar Augenblicke um zu begreifen, was soeben geschehen war. Frau Dr. Goldmann hatte keinerlei einführende oder gar erklärende Worte gesprochen. Erst recht hatte sie sich nicht dafür entschuldigt, dass sie wieder nur unter erheblichem Druck meinerseits reagierte. Natürlich hatte sie sich auch nicht zu meiner Arbeit geäußert, der sie offensichtlich wieder Monate lang völlig gleichgültig gegenüber gestanden hatte. Mir wurde jetzt deutlich bewusst, dass diese Museumsdirektorin scheinbar nur reagieren konnte oder wollte, wenn es darum ging, Schaden von sich selbst abzuwenden.
Doch noch hegte ich die Hoffnung, dass der Rücksendung meiner Unterlagen ein Schreiben von Frau Dr. Goldmann beiliegen würde, indem sie mir erklären würde, warum sie meine Arbeit nicht in das Papiermuseum aufnehmen kann, nicht einmal im Depot. Aber auch darin sollte ich wieder enttäuscht werden. Meinen Unterlagen lag lediglich eine handgeschriebene Karte bei, auf der es hieß: Zitat: Sehr geehrte Frau Riebe, mit vielem Dank für die Informationen und mit freundlichen Grüßen. Renate Goldmann.
Der Umgang mit Künstlerinnen und Künstlern
Als ich das las, war ich derart konsterniert, dass ich mich fragte, warum mit mir als Künstlerin so umgegangen wird. Bin ich – und natürlich meine Arbeit, mein Lebenswerk, das überall sonst große Wertschätzung erfährt – es nicht einmal wert, dass man mir die Gründe für eine Ablehnung nennt? Ist es von einer Museumsdirektorin, die ganz sicher eine Sekretärin hat, zu viel verlangt, ein paar erklärende Sätze zu schreiben, warum sie meine Unterlagen beinahe ein Jahr festhält und erst auf Druck zurückschickt? Von einer Entschuldigung für all die Unannehmlichkeiten, die ich wegen dieser Haltung hatte, ganz zu schweigen.
Eine Museumsdirektorin ist letztlich Angestellte des öffentlichen Dienst und wird von Steuergeldern bezahlt. Deshalb ist sie, meiner Meinung nach, dem Bürger auch verpflichtet. Das Künstlerinnen auch zu den Bürgern gehören und dass einige von ihnen – ich eingenommen – auch Steuern zahlen, sollte jedem klar sein. Mir ist und bleibt ein Verhalten wie das der Frau Dr. Goldmann rätselhaft, bringt es weder ihr noch sonst jemandem Vorteile.
Doch nun zurück zum Anfang meiner persönlichen Erfahrung mit dem Leopold Hoesch Museum.
Unsinnige Forderung von Frau Dr. Eimert, ehemalige Direktorin im Papiermuseum Düren
Als ich im Jahr 2007 mit der Arbeit an meinem „Global Citizen ART Projekt“ begann, stieß ich im Internet auf die Seite des Papiermuseums in Düren, das dem Leopold Hoesch Museum angegliedert ist. Zu dieser Zeit war Frau Dr. Eimert Direktorin des Museums. Nachdem ich eine Gruppe von Skulpturen fertiggestellt hatte, schickte ich dieser einen Brief mit der Vorstellung meiner Arbeit und mit Fotos der bereits fertigen Skulpturen. Daraufhin bekam ich einen Anruf von Frau Dr. Eimert. Sie zeigte sich interessiert an meinem Projekt, fragte mich, ob ich denn überhaupt studiert hätte und welche Referenzen ich denn vorweisen könne. Meine positiven Antworten schienen sie dahingehend zu beruhigen, dass sie es nicht mit einer Hobbykünstlerin zu tun hatte. Immerhin hatte ich zu dieser Zeit schon häufig international ausgestellt und als Künstlerin einer bekannten belgischen Galerie schon an einigen Kunstmessen teilgenommen. Im Verlauf des Gesprächs zeigte sich Frau Dr. Eimert sehr interessiert an meiner Arbeit bis sie plötzlich fragte: Zitat: „Können Sie denn aus den Zeitungen nicht etwas anderes machen, als diese mageren Männchen?“
Ich glaubte nicht richtig zu hören und antwortete mit Gegenfragen. Zitat: „Was hätten sie denn gerne? Kleine Blümchen? Ach ja, die hätten ja dünne Stengel, das wäre Ihnen sicher auch nicht recht, oder? Haben Sie schon mal etwas von Alberto Giacometti und von seinen schlanken Skulptueren gehört?“
Ich war erbost, das gebe ich zu. Ich fühlte mich und meine Arbeit herabgesetzt und ich glaubte nicht, dass es einer Museumsdirektorin zusteht, einer Künstlerin zu sagen, wie ihre Kunstwerke aussehen sollen. Wo bliebe denn da der freie künstlerische Ausdruck? Frau Dr. Eimert meinte auf meine Gegenfragen, dass es unter diesen Umständen schwierig sei, mit mir zusammenzuarbeiten. Meinte sie den Umstand, dass ich nicht dazu bereit war, meine künstlerische Vorstellung nach ihren Wünschen abzuändern? Oder war der Grund für die Aufkündigung ihres Interesses, dass ich es gewagt hatte, mich ihrem Wunsch zu widersetzen? Jedenfalls verzichtete ich sehr gerne auf eine Zusammenarbeit mit Frau Dr. Eimert und dem Papiermuseum in Düren. Dass ich Jahre später, bei meinem zweiten Kontaktversuch und bei einer neuen Direktorin des Leopold Hoesch Museums, eine ähnlich schlechte Erfahrung machen sollte, konnte ich damals noch nicht ahnen.
Alle Briefe und E-Mails habe ich aufgehoben und sind bei berechtigtem Interesse jederzeit einsehbar.
Zu meinem „Global Citizen ART Projekt“
Das „Global Citizen ART Project“ ist ein Projekt, dass sich künstlerisch mit den Folgen der Globalisierung auseinandersetzt. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf den Schriften und Sprachen, die weltweit verwendet werden. Als Medium hierfür dienen 200 Plastiken mit menschlichem Aussehen aus 200 Originalzeitungen aus 200 Ländern der Welt. Das Globalisierungsprojekt ist das Resultat meiner intensiven Beschäftigung mit kulturellen und politischen Themen, die durch die fortschreitende Globalisierung entstanden sind.
Schwerpunkte liegen hierbei auf:
Sprachen – wieviele Sprachen werden, durch die Dominanz einiger weniger Sprachen für immer verschwinden?
Schriften – wird auch die Schriftsprache vereinheitlicht und damit viele seltene Schriften für immer vergessen werden?
Kinder – sind sie die Verlierer der Globalisierung?
Kleine Staaten – haben sie eine Chance in der globalisierten Welt oder werden sie zum Spielball der großen Weltmächte?
Moderne Medien und Internet – wäre die Globalisierung ohne den technischen Fortschritt und die modernen Kommunikationsmittel möglich?
Das „Global Citizen ART Project“ soll den Betrachter dazu anregen, sich mit diesen und weiteren durch die Globalisierung entstandenen Fragen zu beschäftigen.
Weitergehende Informationen gibt das zweisprachige Kunstbuch (Englisch-Deutsch), das unter gleichem Titel im B. Kühlen Verlag erschienen ist. Auf meiner Internetseite www.global.xenia-art.de können weitere Hintergrundinformationen nachgelesen und Fotos und Videos zu meinem Projekt angeschaut werden.
Das „Global Citizen ART Project“ wurde inzwischen in vielen internationalen Ausstellungen gezeigt, mal in der ursprünglichen Form – die Skulpturen stehen auf Erdteilen aus Eisen – mal in der neuen Form – die Skulpturen stehen in einem 50 x 50 cm großen Kubus aus Kunstglas – und sind so vor Umwelteinflüssen geschützt.
Fotos: © Xenia Marita Riebe, Siegfried Mayska, Giulio Coscia
Text: © Xenia Marita Riebe
Schreibe einen Kommentar