Circle City – Checkpoint in der Feuerwache

Circle City - Checkpoint Yukon Quest

Etwa 80 Kilometer südlich des Polarkreises, am Ende des Steese Highways und am Yukon River befindet sich das kleine Dorf mit nur ungefähr 100 Einwohnern. In den Zeiten des Goldrausches, lag die Zahl der Einwohner bei weit über 1000 und war damit die größte Goldgräberstadt am Yukon. Der Ort wurde aber später fast aufgegeben, als der Ruf des Goldes alle Einwohner nach Dawson lockte und einer der ersten Handelsposten Alaskas zur Geisterstadt wurde. Heute besitzt der Ort ein Motel, Cafe, Supermarkt, Bar und eine Tankstelle. Der Checkpoint ist in der lokalen Feuerwehrstation/Halle untergebracht. Hier ist es kalt und der Service ist begrenzt. Das Essen, das im Checkpoint angeboten wird, ist ausschließlich den Mushern vorbehalten.

Circle - Checkpoint in der Feuerwache

Circle City erreicht man ebenfalls über den Steese Highway. Man sollte sich allerdings vor der Abfahrt erkundigen, ob dieser nicht geschlossen ist. Und man sollte gut ausgerüstet sein. Der Steese Highway ist eine über weite Strecken unbefestigte kurvenreiche Schotterstrecke. Es gibt auf dem Abschnitt zwischen Fairbanks und Circle hinter Chatanika Lodge keine Tankstelle und keine Möglichkeit zu telefonieren. Auch wird man über lange Strecken keine entgegenkommenden Fahrzeuge sehen. Es ist also wichtig, für den Fall einer Panne gut ausgerüstet zu sein. Da der Highway keinen Seitenstreifen hat, ist die Gefahr groß, von der Straße abzukommen. Hilfe kommt dann aus Fairbanks, was einige Stunden dauern kann. Extrem vorsichtig sollte man dort sein, wo der Highway über den Mile Summit und den Eagle Summit führt.
In Circle gibt es einen sehr kleinen Lebensmittelladen, eine Reifen-Reparaturwerkstatt und eine kleine Tankstelle. Die Anzahl der Fremdenzimmer ist gering und man sollte weit im Voraus buchen.

Auszug aus dem Roman “Alaska Highway Mile 895”

Ich seufzte. Als ich satt war, verließ ich den Tisch und kletterte auf ein Feuerwehrauto, denn dort oben war es wärmer als auf dem kalten Boden der Halle. Jodi Bailey hatte sich dies wohl auch gedacht, denn sie lag schlafend neben der eingeklappten Feuerwehrleiter. Ich legte mich auf die andere Seite der Leiter und schlief beinahe augenblicklich ein.

Früh am Morgen, als Jodi aufstand, erhob auch ich mich. Konnte ich es schaffen, vor ihr weiterzufahren, war es möglich, zwei Plätze im Klassement gutzumachen, denn Jodi war auf Position 11 in Circle City angekommen. Ich frühstückte hastig und ging dann zu meinem Team hinüber. Als ich dort ankam, sah ich, dass zwei Tierärzte dabei waren, meine Hunde gründlich zu untersuchen. Sie hatten zwei Tische neben mein Team gestellt, auf denen sie je einen Hund gehoben hatten, um ihn abzutasten und abzuhorchen. Die Veterinäre machten besorgte Gesichter. Im Schnee neben dem Strohlager sah ich den wässrigen Kot meiner Hunde, aber keine Stellen, an denen sie uriniert hatten. Das war kein gutes Zeichen. Wenn sie nach dem Aufstehen nicht urinierten, waren sie wahrscheinlich dehydriert. Ich ahnte nichts Gutes.

Text: © Xenia Marita Riebe
Fotos: © Sui Kings

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