Pressefotografie – Diese Bilder lügen nicht

Pressefotos - Xenia Marita Riebe
Heute keine Krokodile in Sicht


In dieser Reihe habe ich mich mit dem Phänomen beschäftigt, dass in Zeitungen immer häufiger manipulierte, oder bestenfalls digital veränderte Fotos erscheinen. Diese untermauern Artikel und verleiten den Leser nicht selten dazu, den Inhalt des Artikels als Wahrheit zu akzeptieren.

Ich möchte aber ganz deutlich darauf hinweisen, dass ich auf keinen Fall die „fake news“ Verschwörungstheorie unterstütze.

Mein Anliegen ist es vielmehr, darauf aufmerksam zu machen, wie leicht wir Opfer von manipulierten Fotografien werden. Diese Abbildungen müssen nicht in böser Absicht verändert worden sein. Oft steckt einfach nur die Lust dahinter, die Realität ein wenig zu beugen. Oder der Urheber des Fotos ist ein Mensch mit Humor, der augenzwinkernd eine Kleinigkeit verändert und sich darüber freut, dass die Zeitungsleser es nicht merken. Natürlich kommt es auch vor, dass Journalisten ihre Leser bewusst auf das Glatteis führen, sei es, um ihren Thesen mehr Gewicht zu geben, oder um versteckte Botschaften zu transportieren.
Auf jeden Fall sollten Zeitungsleser aufmerksam bleiben und sich nicht verführen lassen, jedem Foto bedingungslos zu vertrauen. Einmal aufmerksam geworden, werden sie feststellen, dass es Freude machen kann, Zeitungsfotos genauer zu betrachten. Diese dienen eben nicht nur als nettes Beiwerk zu Artikeln. Sie sind mehr als das und werden auch bewusst eingesetzt. Sie können manipulativ sein, aber auch der Wirklichkeit entsprechen. Doch eines sind sie ganz sicher. Sie sind Inhalte, die vom Leser der Tageszeitungen subjektiv wahrgenommen werden, viel subjektiver als der Inhalt des geschriebenen Textes.

Pressefotos - Xenia Marita Riebe
Die Hebammen leisten erste Hilfe

Dieser Gedanke war der Auslöser, mich mit den Fotografien aus den Tages- und Wochenzeitungen eindringlicher zu beschäftigen. Ich entnahm den Zeitungen Fotos, die mich ansprachen, zerriss sie, klebte die Teile auf Leinwände, bemalte sie und schrieb Schlagzeilen anderer Artikel in den Spalt, der durch das Zerreißen entstanden war. So nahm ich die Fotos aus ihrem normalen Kontext und überführte sie in einen neuen, oft absurden Zusammenhang. Natürlich erlaubte ich mir dabei auch hin und wieder ein wenig Humor.
Mit den veränderten Pressebilder möchte ich den Betrachter sensibilisieren. Ich wünsche mir, dass er skeptischer gegenüber der Masse an Pressefotos wird, die er täglich in den Zeitungen sieht. Ist das, was er sieht, Realität oder ist es das Ergebnis von Photoshop und manipulierten Bildunterschriften?

Eines ist dabei sicher. Meine Pressefotografien entsprechen einer Realität, meiner Realität.

Veränderung der Fotografien und Text:  © Xenia Marita Riebe

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