Klima- und energiebewusstes Wirtschaften im Haushalt

Wie kann man im Haushalt Energie einsparen? Hier ein paar wirkungsvolle Tipps.

 

Über uns allen schwebt seit Wochen das Damoklesschwert der drastischen Erhöhung der Energiepreise und seit nun fast drei Jahrzehnten die Angst vor den Folgen des Klimawandels. Letzteres wird von den meisten Menschen allerdings weniger ernst genommen als die Sorge um die Verknappung bei Gas und Öl und die daraus folgenden Steigerung der Preise für Heizung, Benzin und Strom.

Ich möchte hier ein paar Dinge erläutern, die wir in unserem Haushalt praktizieren, um uns vor den hohen Kosten bei der nächsten Energiekostenabrechnung zu schützen und damit auch einen Beitrag zu leisten zum Schutz des Klimas und der Umwelt. Ich beginne mit den recht einfachen, darum aber nicht weniger wirkungsvollen Maßnahmen.

Strom sparen durch gezieltes Erwärmen von Wasser

Wir besitzen keinen Kaffeevollautomat, weil ein solcher unserer Meinung nach unnötig viel Strom verbraucht. Wir trinken den altbekannten Filterkaffee oder wenn es schnell gehen soll, Instantkaffee. Das Wasser hierfür kochen wir mit einem elektrischen Wasserkocher. Möchte ich nur eine Tasse Kaffee trinken, dann messe ich das dafür benötigte Wasser mit der Tasse ab und gieße dies in den Wasserkocher. So erhitze ich lediglich diese kleine Menge Wasser und nicht, wie bei vielen Leuten aus Gedankenlosigkeit üblich, die dreifache Menge oder mehr. Beim Aufgießen einer Kanne Filterkaffe kochen wir selbstverständlich nur einen Liter Wasser. (Nach dem Aufgießen füllen wir immer etwas Wasser in den Wasserkocher, das durch die Restwärme warm genug zum Gebrauch beim Zähneputzen wird). Selbstverständlich sorgen wir dafür, dass der Wasserkocher kalkfrei ist, denn sonst verbraucht er mehr Strom als nötig.

In der Sommerhitze trinken wir gerne Eiskaffee

Dafür gieße ich eine Tasse Filterkaffee mit der dreifachen Menge Kaffeepulver auf. Den sehr starken Kaffee, den ich so erhalte, verdünne ich in einem schlanken Weindekanter mit der entsprechenden Menge kaltem Wasser. Den Weindekanter stelle ich zuerst zum Abkühlen in ein Litermaß mit kaltem Wasser und später in den Kühlschrank. So spare ich gleich dreifach Strom. Erstens durch die geringe Menge an kochendem Wasser, zweitens durch das Abkühlen im Wasserbad und drittens dadurch, dass mein Kaffee schon kalt ist, wenn ich in in den Kühlschrank stelle. (Das Wasser aus dem Wasserbad landet natürlich in meiner Schüssel für sauberes Brauchwasser).

Nutzung von Restwärme

Wenn ich zur Zubereitung einer Mahlzeit Lebensmittel auf meinem Elektroherd koche, stelle ich immer Töpfe mit kaltem Wasser in der Größe der gerade benutzen Herdplatten bereit. Sobald ich die Platte ausschalte und meinen Topf entferne, schiebe ich den Topf mit dem kalten Wasser auf die noch heiße Platte um die Restwärme zu nutzen. (Funktioniert nicht bei Induktion). Meistens reicht das so erhitze Wasser aus, um nach dem Essen den Abwasch zu machen. So muss ich nicht mit dem Durchlauferhitzer der Gasheizung im Keller Wasser erhitzen, das auf dem langen Weg bis in die Küche eine Menge an Wärme verliert. Dazu muss ich sagen, dass wir unsere Spülmaschine schon vor Jahren abgeschafft haben. Das Abwaschen von Hand erspart uns sehr viel Energie und es ist recht kommunikativ, wenn man es zu zweit oder zu dritt erledigt.

Wie oben bereits erwähnt, nutzen wir auch die Restwärme des Wasserkochers. Das Restwärmewasser füllen wir in eine kleine Thermoskanne und so haben wir im Bad immer warmes Wasser zum Zähneputzen. Auch hier ohne den Durchlauferhitzer zu benutzen.

Kochkiste

 

Kochen und Wassererwärmung in der Solarkochkiste

An Tagen mit Sonnenschein, rund ums Jahr, steht in unserem Garten eine Solarkochkiste. Darin kochen wir im Sommer ganze Gerichte und erhitzen beinahe alles Wasser, das wir im Haushalt brauchen. In der Solarkochkiste steht immer ein großer Topf mit Wasser. Je nach Sonnenstand und Bewölkungsdichte ist das Wasser nach ein paar Stunden kochend heiß oder zumindest sehr heiß. Das so energieneutral erhitzte Wasser bewahren wir in mehreren großen Thermoskannen auf. So haben wir rund um die Uhr kostenloses heißes Wasser zur Verfügung, das wir wiederum für die Zubereitung von Kaffee oder beim Kochen und Abwaschen benutzen.

 

Wasser sammeln für den Garten

Früher habe ich immer über die Leute gelächelt (vor allem über meine Schwiegereltern) die ihr benutztes Badewasser mit Eimern in den Garten getragen haben, natürlich nur um Geld zu sparen. Soweit gehe ich auch heute noch nicht 🙂

Aber bei den langen Trockenperioden mit sehr viel Sonnenschein und extrem hohen Temperaturen, die wir seit einigen Jahren auch in Deutschland erleben müssen, bin ich dazu übergegangen, in der Küche eine Spülschüssel aus Plastik in die Spüle zu stellen. Dadurch habe ich realisiert, wie viel Wasser ich im Laufe des Tages verbrauche, das unbelastet ist (nicht verunreinigt durch Spülmittel, Fett oder Eiweiß). Wenn ich beispielsweise Obst oder Salat wasche, oder nur mal kurz die Hände abspüle usw. Dieses Wasser fange ich jetzt auf und bringe es an meine Büsche, die Wasser so dringend brauchen. Ich sprenge zwar jeden Abend den Garten, aber die Büsche sind inzwischen so groß, dass sie sehr viel Wasser benötigen. Warum also das saubere Wasser aus dem Haushalt verschwenden? Kaffee oder Tee, der nicht getrunken worden ist, sammle ich in meinem Kompostbehälter und bringe ihn einmal täglich auf den Komposthaufen.

Der Klassiker Kühlschrank

Ich kenne einen jungen Mann, der immer wenn er nach Hause kommt, den Kühlschrank öffnet und eine Weile hineinschaut, oft ohne etwas zu entnehmen. Das kommt in meinem Haushalt nicht in Frage. Der Kühlschrank wird nur zur Entnahme von Lebensmitteln geöffnet und zwar nur kurz. Und der Tiefkühlschrank wird regelmäßig abgetaut. Auch das spart Energie. Eigentlich selbstverständlich, oder?

Außenkühlschrank im Winter

Im Winter steht bei uns auf der Terrasse unmittelbar neben der Küchentür ein grauer Metallschrank mit vier Fächern. Wenn die Temperaturen nicht unter Null sinken, benutzen wir diesen als Kühlschrank. In dieser Zeit ist unser „normaler“ Kühlschrank ausgeschaltet. Bei strengem Frost wird der Außenkühlschrank dann zum Außentiefkühlschrank. Dann ist unser Tiefkühlschrank abgeschaltet und der Kühlschrank wieder an. Das spart eine Menge Strom.

Mit diesen einfachen Maßnahmen versuchen wir Energie einzusparen und damit der Klimaveränderung ein wenig entgegenzuwirken, denn wir sind davon überzeugt, dass jede noch so geringe Einsparung wichtig ist.

Außerdem sollten wir alle Gas einsparen, denn wegen der Gasknappheit, resultierend aus den eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland und der deutschen Abhängigkeit von russischem Gas, wird dieses im Winter zum Heizen und zur Stromerzeugung gebraucht.

Und ganz nebenbei sparen wir natürlich auch noch Geld.

 

Text und Fotos: © Xenia Marita Riebe

Lies auch: Klimaneutral kochen in der Solarkochkiste

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Kommentare werden durch den WP-SpamShield Spam Blocker geschützt